Ein schüchternes Talent entdeckt die Bühne - Lange Zeit wollte Michael Schulte Fußballprofi werden. Zwölf Jahre lang hat er auch intensiv dafür trainiert. Doch der Weg nach ganz oben schien schließlich doch recht weit und die zweite Leidenschaft, die Musik, rückte mehr und mehr in den Vordergrund. „Gesungen und Gitarre gespielt habe ich schon, seit ich fünf Jahre alt war“, erzählt der Singer-Songwriter. „Ich war allerdings sehr schüchtern und hätte mir nicht erträumen lassen, dass ich wirklich einmal auf einer großen Bühne stehen werde.“Mit 16 Jahren begann Schulte als einer der Allerersten in Deutschland auf YouTube Coverversionen erfolgreicher Songs hochzuladen. „Es kam mir zugute, dass ich zuhause für mich allein singen konnte und es nicht direkt vor Publikum machen musste“, erzählt er. Schritt für Schritt formierte sich eine Fanbase, Castingshows wurden auf ihn aufmerksam. Seine Videos wurden insgesamt über 50 Millionen Mal angesehen. Über seinen Schatten sprang der gebürtige Schleswig-Holsteiner allerdings erst mit 21 Jahren für die erste Staffel von „The Voice of Germany“ – mit großem Erfolg, er wurde Dritter. Rea Garvey war zu seinem Mentor geworden, Max Giesinger zu einem seiner besten Freunde – und beide zu Kollegen auf der Bühne. Mit der Erfahrung, vor Millionen von Menschen im Fernsehen aufgetreten zu sein und mehr und mehr Konzerte live gespielt zu haben, wuchs auch die Überzeugung: „Das könnte beruflich tatsächlich klappen.“

Überwältigende Momente - Rückblickend sagt der 34-Jährige: „‘The Voice‘ war ein unfassbares Erlebnis, das war schon ziemlich surreal.“ Noch überwältigender war allerdings die Resonanz auf seine Teilnahme beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon. Damals konnte er mit „You Let Me Walk Alone“ – der Song war seinem früh verstorbenen Vater gewidmet – den vierten Platz für Deutschland erringen. „Das war mein großer Durchbruch. Ich muss mich da manchmal selbst kneifen, dass ich das alles wirklich gewagt habe und zum Glück alles so gut gegangen ist.“Sein musikalischer Stil hat sich im Laufe der Jahre immer wieder etwas verändert. Anfangs noch absolut akustisch, wurden die Songs schließlich poppiger, dann folkiger, aktuell sind sie zum Teil auch dancelastig. „Ich gehe durchaus mit dem Mainstream und mache Radio-Musik, live bin ich aber auch ein bisschen rockiger unterwegs. Ich möchte einfach viele Menschen ansprechen.“ Auf seinem aktuellen Album „Remember Me“ erzählt Michael Schulte viele persönliche Geschichten, darauf findet sich mit „More To This Life“ auch ein Duett mit Max Giesinger.

Leidenschaft, Selbstvertrauen und Familie - Der Job als Musiker verlangt freilich bei aller Leidenschaft für das Tun auch einiges ab. Daher wird zuhause nicht ständig gesungen und musiziert, da sind Michael Schulte Ruhepausen lieb und teuer. Wie hat der Musiker es denn überhaupt geschafft, mehr und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen? „Es lohnt sich einfach, über seinen Schatten zu springen und sich aus seiner Komfortzone zu bewegen, um Träume zu verwirklichen. Wenn man etwas wagt, kann man auch gewinnen.“ Vieles hat zudem als konsequentes Learning by Doing funktioniert. Unterricht hatte er nie, „ich habe es mir selbst beigebracht und von Mal zu Mal verbessert“. Wie geht er mit Rückschlägen um? „Man wächst auch in seinen Tiefpunkten. Sie führen einem vor Augen, was man vielleicht ändern muss“, sagt der zweifache Familienvater.

Familiensinn und exklusiver Familienurlaub - Der Traum von der Familie besteht übrigens schon seit Kindheitstagen. „Ich bin ein extremer Familienmensch“, unterstreicht der Papa zweier Söhne, der seinen eigenen Vater schon im Alter von bloß 14 Jahren verloren hat. Luis wurde im Jahr 2018 geboren, Lenny 2021. Gemeinsam mit Ehefrau Katharina – Max Giesinger war bei der Hochzeit übrigens Trauzeuge – lebt die Familie nach Jahren in der Stadt heute auf dem Lande, „wir sind einfach auch Dorfkinder“. Sie führt als Logopädin eine eigene Praxis.Noch bevor die Schulpflicht ihren Reiseabenteuern ein engeres Korsett auferlegt, wollten die vier noch ausgiebig unterwegs sein. Im Alter von sechs Monaten ging es mit Luis bereits nach Neuseeland. Südafrika gehört zu den Lieblingsdestinationen für einen luxuriösen Familienurlaub. Mit dem Camper werden die Mittelmeerländer bereist. Im Winter fährt die Familie leidenschaftlich gerne Ski. Dabei hat Michael Schulte die Technik erst vor fünf Jahren von seiner Frau erlernt. „Zuerst bin ich zwar den Berg mehr hinuntergefallen, aber Learning by Doing hat auch hier wieder geklappt. Inzwischen fahre ich bereits allen davon“, lacht er.Zeit mit seinen Lieben hat für Michael Schulte einen hohen Wert: „Klar ist der Alltag oft stressig und herausfordernd, aber wir genießen die gemeinsamen Auszeiten sehr. Es ist ja verrückt, wie schnell die Kinder groß werden.“ Sein eigener Vater war 2004 unerwartet verstorben. „Das war ein krasser Tiefpunkt in meinem Leben und keine einfache Zeit für mich, meine jüngere Schwester, meinen älteren Bruder und meine Mutter. Da schlüpft man rasch in eine neue Rolle, übernimmt mehr Aufgaben und wird schneller in Richtung Erwachsensein geschubst. Ich bin dankbar für die 14 Jahre, die ich mit ihm gemeinsam hatte. Ich habe das Erlebte in meiner Musik immer wieder zum Thema gemacht. Es ist ein Teil meines Lebens und hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.“

Wunsch ans Universum - Was er seinen eigenen Kindern mit auf den Weg geben möchte? Dankbar zu sein, auf dem Boden zu bleiben, Mitmenschen zu unterstützen, nicht alles für selbstverständlich zu nehmen – und ruhig mutig zu sein. Das haben ihn bereits seine eigenen Eltern gelehrt. „Sie haben uns gut, aber nicht zu streng erzogen. Es war nicht immer so einfach, daher bin ich auch immer am Boden geblieben.“ Der Wunsch ans Universum für die Zukunft? „Eigentlich besteht mein Wunsch darin, dass es so bleibt, wie es gerade ist und für die Familie und meine Musik weiterhin so gut läuft. Wir fühlen uns ein bisschen vom Glück geküsst. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Fazit – Ein erfülltes Leben im Einklang mit Familienurlaub: Michael Schultes Geschichte inspiriert und zeigt, dass man mit Leidenschaft und Mut seine Träume verwirklichen kann. Dabei ist es wichtig, trotz Erfolg bodenständig zu bleiben und die Familie als Anker zu sehen.