Money, Money, Money
Futter fürs Sparschwein - Wie können Kinder und Jugendliche schon früh Finanzkompetenzen erlernen?
Bastian Kunkel: Schon im Kleinkindalter können Eltern beginnen, ihren Kindern einfache Konzepte zu vermitteln – etwa, dass Geld begrenzt ist und es für bestimmte Dinge verwendet wird. Spielgeld, das Einrichten eines Sparschweins und das Einbeziehen der Kinder bei einfachen finanziellen Entscheidungen, wie beim Einkaufen, sind gute erste Schritte. So lernen Kinder früh, dass Geld eine Ressource ist, die mit Bedacht eingesetzt werden sollte.
Ab welchem Alter sollten Eltern mit Finanzbildung beginnen?
Bastian Kunkel: Schon ab dem Vorschulalter können Kinder Prinzipien wie Sparen und Belohnungssysteme verstehen. Hier geht es darum, den Wert von Geld durch kleine Aufgaben oder Taschengeld zu vermitteln. Später, im Grundschulalter, kann man den Schritt wagen, über größere Konzepte wie Budgetieren und Priorisieren von Ausgaben zu sprechen.
Wie lassen sich im Alltag Impulse für einen gesunden Umgang mit Geld setzen?
Bastian Kunkel: Der Alltag bietet unzählige Gelegenheiten. Beim Einkaufen können Kinder helfen, Preise zu vergleichen oder Entscheidungen zu treffen, was nötig ist und was nicht. Beim Familienurlaub können Eltern ihre Kinder in die Planung einbeziehen, um zu zeigen, wie man für größere Ziele spart. Auch die Nutzung von Apps, die Geld visualisieren, kann helfen, ein Bewusstsein für den Umgang mit Geld zu schaffen.
Wie lässt sich die Taschengeldfrage gestalten?
Bastian Kunkel: Die Höhe und Regelmäßigkeit des Taschengeldes sollten dem Alter und der Selbstständigkeit des Kindes angepasst sein. Für jüngere Kinder ist ein wöchentliches Taschengeld sinnvoll, damit sie den kurzfristigen Umgang mit Geld lernen. Bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es hilfreich sein, das Taschengeld monatlich auszuzahlen, um langfristige Planung zu fördern. Wichtig ist, dass Eltern klare Regeln aufstellen, wie viel des Geldes frei verfügbar ist und wie viel für Sparen oder besondere Ausgaben zurückgelegt werden sollte.
Sollten Kinder und Jugendliche mit einem Finanzplan arbeiten?
Bastian Kunkel: Ja, das kann sinnvoll sein. Beispielsweise könnte ein Kind entscheiden, einen Teil des Taschengelds für Sofortausgaben, einen Teil für Sparziele und einen Teil für wohltätige Zwecke zu reservieren. Diese Methode fördert das Bewusstsein für unterschiedliche Arten des Geldmanagements und vermittelt Werte wie Verantwortung und Großzügigkeit.
Wie können Eltern die Finanzwelt kindgerecht erklären?
Bastian Kunkel: Ein Sparkonto könnte mit einem „Geldparkplatz“ verglichen werden, wo das Geld sicher steht und sich vermehrt. Die Börse könnte als „Marktplatz“ beschrieben werden, auf dem Unternehmen Anteile verkaufen, ähnlich wie man auf einem Flohmarkt Gegenstände kauft und verkauft. Beim Thema Kryptowährungen ist Vorsicht geboten, da es komplex ist und sich hier leider viele Betrüger tummeln. Aufgrund der Komplexität – die meisten Erwachsenen haben Blockchain und Co. vermutlich noch nicht verstanden – ist es erst im fortgeschrittenen Teenageralter relevant.
Wie sensibilisiert man konsumorientierte Teenager?
Bastian Kunkel: Teenager, die stark auf Konsum und Statussymbole fixiert sind, können durch klare Grenzen und realistische Gespräche sensibilisiert werden. Hier hilft es, Ziele zu setzen: etwa, für ein neues Smartphone zu sparen und gemeinsam einen Plan zu entwickeln. Dabei sollte nicht nur das „Haben-wollen“, sondern auch die Nachhaltigkeit von Konsumentscheidungen thematisiert werden. Eltern können als Vorbild fungieren, indem sie ihre eigenen Ausgaben und Prioritäten offen darlegen. Eine App, welche sich unter anderem auf die finanzielle Bildung von jungen Menschen fokussiert hat, ist „beatvest“.
Wird der Umgang mit Geld vererbt?
Bastian Kunkel: Der Umgang mit Geld wird häufig unbewusst von Eltern auf Kinder übertragen. Das sehe ich stark auch an mir selbst und meinen Eltern. Hier musste ich einige „schlechte“ Glaubenssätze und Umgangsweisen mit Geld aufbrechen, um selbst besser mit meinen Finanzen umgehen zu können. Denn Kinder beobachten, wie ihre Eltern mit Geld umgehen, und ahmen das Verhalten oft nach. Offene Gespräche über finanzielle Entscheidungen in der Familie helfen.
Sollte man schon für Kinder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Bastian Kunkel: Ja, Eltern können ihren Kindern so einen großen Stein aus dem Weg räumen. Zu oft haben wir Kunden in unserer Beratung, welche noch relativ jung sind, aber keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr abschließen können, weil schon zu viele Vorerkrankungen vorliegen oder Freizeitunfälle passiert sind. Eltern können für ihre Kinder teilweise schon mit sechs Jahren eine Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, welche später dann in eine „echte“ umgewandelt werden kann.
Welche Versicherungen und Anlagen haben Sie für Ihren Sohn abgeschlossen?
Bastian Kunkel: Wir haben eine private Kranken- und Unfallversicherung für ihn. Die meisten Unfälle passieren in der Freizeit, wo die gesetzliche Unfallversicherung nicht greift. Direkt nach der Geburt haben wir eine Kinderpolizze für ihn abgeschlossen. Mit dieser wird sein Gesundheitszustand bei Abschluss „eingefroren“, er kann später eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne erneute Gesundheitsfragen abschließen. Zugleich wird damit mithilfe einer fondsgebundenen Rentenversicherung für das Alter gespart. Wir haben ein Junior-Depot bei einem Onlinebroker angelegt, wo in einen weltweit diversifizierten ETF investiert wird. Mit seinem 18. Geburtstag hat er Zugriff darauf. Sobald er alt genug ist, erklären wir ihm alles, damit er frühzeitig Bewusstsein für seine Absicherungen und Finanzen entwickeln kann.
Bei Buchung eines Aufenthalts von 5 Nächten, unabhängig vom Anreisetag, ist eine Übernachtung gratis. Gerne auch verlängerbar auf 6 = 5 oder 7 = 6… (Nicht mit dem Long Stay Boni kombinierbar.)
Preis ab € 2.310,-